Social Media ist längt ein Teil unseres alltäglichen Lebens geworden. Laut Statistiken verbringen die meisten Menschen rund 1 Stunde und 20 Minuten pro Tag in den sozialen Medien wie Instagram, Facebook und Twitter. Tendenz steigend. Dass die verschiedenen sozialen Plattformen zum Erfolg führen können, haben zahlreiche Influencer und Unternehmen bereits gezeigt. Aber in jedem Jahr gibt es neue Trends, die im Social Media besonders gut ankommen, die unterschiedlichsten Nutzer:innen ansprechen und somit die Community eines Unternehmens oder einer privaten Person erweitern. Mit weltweit rund 4,1 Milliarden Nutzer:innen bieten die sozialen Netzwerke ein breites Publikum für Kampagnen und Markenkommunikation. In diesem Beitrag stellen wir euch daher die wichtigsten Social Media Trends 2021 vor!
Zu den prägendsten Ereignissen im vergangenen Jahr zählt die globale Coronapandemie. Diese fungierte als Katalysator für viele Social Media Trends und beschleunigte Ideen, Initiativen, aber auch Probleme. Im Vergleich zu den Social Media Trends 2020 ist die Pandemie im Jahr 2021 deutlich spürbar. Denn durch das Social Distancing und den Lockdown hat sich unser Leben immer mehr in den digitalen Bereich verschoben. Das haben auch Unternehmen gemerkt und als Folge dessen differenzierte neue Marketing-Strategien für Social Media entwickelt. Somit ergeben sich viele neue Möglichkeiten für Unternehmen, um die eigene Marke bei der Zielgruppe positiv zu positionieren.
Inhaltsverzeichnis
Trend #1: Die vier C’s des COVID-19-Contents
Aktuell sehen die Impfzahlen gut aus und eventuell kann dieses Jahr unser gewohntes Leben wieder starten. Allerdings werden uns die Folgen der Pandemie auch im kommenden Jahr begleiten. Marken müssen ihre Tonalität und ihre Kommunikation an die Bedürfnisse der Kund:innen anpassen. Daher haben sich die vier C’s des COVID-Contents entwickelt, die wichtige Werte für die Kommunikation beschreiben. Die 4 C’s des Contents sind:
Verbraucher wenden sich an Marken, um Informationen zur Sicherheit und in Bezug auf die Krise zu erhalten. Die Kommunikation ist also geprägt von diesen Werten. Beispielsweise kann ein Supermarkt in einem Social-Media-Post mit Contactless und Cleanliness werben, indem er die Kund:innen darum bittet, eine Einkaufswagenlänge Abstand zu halten. Hier besteht jedoch eine Kommunikationslücke zwischen Unternehmen und Verbraucher:innen. Erstere legen einen höheren Wert auf die Community, während Verbraucher:innen mehr auf die Hygiene fokussiert sind. Im Jahr 2021 müssen Marken diese vier C’s bei der Kommunikation von Botschaften berücksichtigen, um den Kund:innen ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln.
Trend #2: Shoppen auf den Social Media Kanälen
Über 1 Millionen Nutzer:innen verwenden die E-Commerce-Plattform Shopify für ihren Online-Shop. Denn die Plattform bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Verkaufen und Vermarkten von Produkten, um ein angenehmes Kauferlebnis zu gestalten. Neuerdings bietet Shopify eine Integration des eigenen Shops in den Social-Media-Account eines Unternehmens an. Auf diese Weise erreichen Unternehmen direkt ihre Follower, sodass diese das jeweilige Produkt mit einem Klick ganz bequem kaufen können. Dieser Trend wird auch Social Commerce genannt, denn die Händler verknüpfen ihren eigenen Online-Handel mit den Kundenrezensionen und einem direkten Handlungsaufruf.
Verschiedene Tools von Facebook und Instagram ermöglichen den potenziellen Kunden, direkt mit dem Händler in Kontakt zu treten und zu shoppen. Diese Art des Social Media Marketings kann auch optimal mit dem Influencer-Marketing kombiniert werden. Auch was Influencer-Kampagnen angeht, hat sich ein neuer Trend entwickelt, den wir hier nicht separat aufführen. Immer mehr Micro-Influencer werden von Unternehmen zu Werbezwecken genutzt. Diese verzeichnen zwar eine kleinere Reichweite, können aber bei ihrer Zielgruppe mit ihren Empfehlungen punkten und überzeugen.
Trend #3: Social Gaming
Mit dem Lockdown wurden auch Videospiele immer beliebter. Sie dienten vor allem als eine Form der Ablenkung, wobei Communities für die verschiedenen Fangruppen entstanden. Es ist lange kein Geheimnis mehr, dass beim Gaming Fähigkeiten entwickelt werden, die auch im realen Leben nützlich sind. Doch der wahre Trend hierbei ist, dass der Fokus nicht auf den gespielten Spielen liegt, sondern auf den Mitspielern bzw. dem gemeinsamen Spielen. Plattformen wie twitch oder discord dienen zur Vernetzung mit anderen Spielern und werden auch weiterhin an Bedeutung gewinnen.
Dabei werden in Zukunft auch Technologien wie AR (Augmented Reality) und VR (Virtual Reality) eine große Rolle spielen, um eine Virtual-Reality-Welt zu schaffen, in der Menschen zu verschiedenen Zwecken in Verbindung treten können. Doch nicht nur im Gaming-Bereich spielt AR eine wichtige Rolle, auch bei den Social-Media-Aktivitäten gilt sie als Spaßfaktor. Der Vorreiter im Social-Media Bereich ist Snapchat: 3D-Bitmojis können von sich selbst erstellt und in der unmittelbaren Umgebung eingebaut werden. Dieser Trend könnte in Zukunft auch auf anderen Netzwerken zu finden sein.
Trend #4: Video-Content ist ein Muss
Bewegtbilder vermitteln Informationen und Emotionen viel besser als ein reines Text-Posting auf Instagram. Auch das ist nichts Neues für erfahrene Marketer. Denn immer mehr videobasierte Social Plattformen erobern den Markt im Handumdrehen. Die Social Media Plattform und App TikTok wird als Rising Star angesehen, der besonders bei der jungen Zielgruppe stark vertreten ist. Doch auch auf anderen Social Networks spielen Bewegtbilder beispielsweise in Form von Instagram Stories, IGTVs und Instagram Reels eine immer wichtigere Rolle. Sowohl TikTok als auch die Reels erfreuten sich seit ihrer Einführung im Jahr 2020 an wachsender Bekanntheit.
Um dem Video-Trend gerecht zu werden, werden auch vermehrt Live-Videos auf Instagram oder Facebook eine essenzielle Rolle spielen. Auf diese Weise können die Nutzer:innen aktiv mit den Influencern oder Unternehmen kommunizieren und diese können so der Community eine gewisse Authentizität zeigen.
Trend #5: User Generated Content
Die klassischen Sender-Empfänger-Modelle im Marketing haben keine Gültigkeit mehr, daher bedienen sich immer mehr Unternehmen an den Möglichkeiten des User Generated Contents. Von den aktiven Nutzer:innen selbst erstellter Content kann als Instrument im Online-Marketing eingesetzt werden. Durch einen gezielten Aufruf und eine Mitmachaktion oder einen Wettbewerb über die sozialen Netzwerke können die User schnell, einfach und kreativ eigene Inhalte gestalten und mit dem Unternehmen oder der Person in Kontakt treten.
Remixing ist eine besondere Form des UGC, bei der vorhandene Formate oder Ideen genutzt werden, um die eigene Persönlichkeit oder Ideen auszudrücken. Bei Instagram beispielsweise gibt es eine Remix-Funktion, wo bestehende Inhalte neu gemischt werden. Das kann zum Einen zum Austausch zwischen Nutzer:innen und Creator verwendet werden und zum Anderen von Unternehmen, um auf den jeweiligen Inhalt zu reagieren.
Trend #6: Politische Positionierung der Unternehmen
Marketer haben erkannt, dass die Generation Z und die folgende Generation Alpha besonders sozial- und umweltbewusst sind. Um diese mit der Social-Media-Strategie anzusprechen, müssen Unternehmen sich mit Themen wie Inklusion, Gleichstellung, sozialer Gerechtigkeit, psychischer Gesundheit und dem Umwelt- und Klimaschutz auseinandersetzen. Wichtig hierbei ist, dass die Unternehmen aus Überzeugung eine politische Position beziehen und nicht nur aus finanziellen Gründen. Denn leere Versprechen werden besonders im Social-Media-Marketing irgendwann entlarvt und können zu einem negativen Image führen. Auch eine emotionale Verbindung zu der relevanten Zielgruppe ist in Zukunft immer wichtiger, um eine starke Markenresonanz zu erzeugen. Denn besonders die Generation Z und Generation Alpha wollen Marken unterstützen, die mit ihren sozialen Vorstellungen im Einklang sind.
Immer mehr Unternehmen veröffentlichen Nachhaltigkeit-Statements, darunter auch der Online-Shop About You. Das Unternehmen betont in dem Statement seine Werte, aber auch, dass die Nachhaltigkeit ein komplexer Prozess ist.
Trend #7: Automatisierte Interaktion
Wie oben bereits erwähnt, geht es immer mehr um ein bequemes Kauferlebnis. Da darf natürlich eins nicht fehlen: die künstliche Intelligenz. Diese Art des Marketings hat sich noch nicht sehr weit verbreitet, allerdings sehen Experten hier großes Potenzial. Mit Speech-to-Text-Technologien sollen Chatbots direkt mit den Nutzer:innen agieren und digitale Konversationen über die Sozialen Medien führen. Besonders im Facebook Messenger dienen die Chatbots dem Erstkontakt und der Lead-Generierung, um unmittelbar auf die Bedürfnisse der User eingehen zu können. Allerdings eignet sich diese Art der Kommunikation nur für den Erstkontakt und sollte den realen Ansprechpartner nicht ersetzen.
Trend #8: Nostalgie-Marketing
Besonders in den harten Zeiten des Lockdowns und der Pandemie ist es einfacher, auf die vergangenen Jahre zurückzublicken und an die „guten alten Zeiten“ zu denken. Diese Zeiten sind mit positiven Emotionen verbunden, die von der aktuellen Situation ablenken sollen. Unternehmen können sich diese Emotionen zunutze machen und sie mit ihrer Marke verbinden, sodass eine emotionale Beziehung zu den Nutzer:innen aufgebaut wird. Ganz im Sinne dieses Trends erfreuen sich auch die altbekannten Maßnahmen wieder an Bekanntheit. Die Menschen verbinden mehr Zeit zu Hause und sind auf der Suche nach relevanten Informationen. Daher haben Maßnahmen wie Podcasts und E-Mail-Marketing in der Pandemie an Zuwachs gewonnen.
Unser Fazit: nie die Basics vergessen
Die Social Media Trends 2021 sind wichtig, um neue Ideen zu bieten und die Zielgruppe zu erreichen. Allerdings dürfen die Grundlagen des Social-Media-Marketings nicht vernachlässigt werden. Ansprechende Inhalte sowie ein einheitliches Design sind die Basis für eine gute Social-Media-Präsenz. Besonders wichtig ist auch die passende Strategie, denn blindlings den Trends zu folgen, ist in der Regel wenig zielführend. Vielmehr sollte hieraus eine individuelle Strategie entwickelt werden, die dem jeweiligen Unternehmen entspricht. Es ist wichtig, dass Sie auf mehreren Kanälen zu finden sind, allerdings wird Social Media immer heterogener. Daher empfehlen wir, einen Fokus auf 3 bis 4 Kanäle zu legen und diese umfangreich zu bespielen. In unserem Social Media Guide finden Sie einen Leitfaden für die wichtigsten Social Media Kanäle Instagram, Facebook, LinkedIn und Twitter. Jetzt downloaden!
Zwei Faktoren spielen aber in jedem Social-Media-Feed eine essenzielle Rolle: Authentizität und der Kunde ist König. Die Redewendung wurde in den letzten Jahren immer beliebter, doch nun ist sie relevanter als je zuvor. Die neuen Herausforderungen können nur gemeistert werden, wenn die Kundenstimmen gehört werden und in die Marketingstrategie eingebaut werden.